OMR23 – Ist es den Hype wert?

KOMMENTAR ZUR OMR MESSE
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  • Insights

Jedes Jahr im Mai strömen tausende von Online-Marketing-Experten aus Deutschland und der ganzen Welt nach Hamburg, um an der alljährlichen OMR teilzunehmen. Dabei stellt sich die Frage: Ist die OMR eine Hype-Veranstaltung, ein Networking-Event oder einfach nur eine reine Werbeveranstaltung?

Natürlich gibt es immer wieder Klischees, die sich bewahrheiten. So war es auch dieses Jahr viel zu voll - viel zu viele Menschen in bunten Zara-Blazern, die sich von Halle zu Halle schieben und viel zu früh überteuerte Weinflaschen köpfen. Vor der Conference-Stage drängen sich die Massen, um zu hören, wie Luisa Neubauer die gesamte OMR-Bubble roastet. Dafür gibt es Standing Ovations. Und dann fängt es an zu regnen - typisch Hamburg eben. Der Einlass wird nur noch schubweise im 10 Minuten-Takt gewährt. Das gleiche Prozedere wiederholt sich um 17:30 Uhr vor der Red Stage - denn um 18:30 Uhr tritt Oli P. auf und das möchte man natürlich auf keinen Fall verpassen!

Klingt alles nicht sonderlich verlockend, oder? Doch trotz allem ist die OMR “worth the hype”. Warum? Ganz einfach: Wer heute schon wissen will, was morgen Marketing-technisch angesagt ist, wer sich als Teil des Großen Ganzen fühlen will, sich vernetzen will oder einfach nur auf der Suche nach Inspiration ist, ist auf der OMR genau richtig! Natürlich gibt es viele interessante Speaker, die auf verschiedenen Stages zu hören sind.

Unsere Highlights

Daniel Grieder, CEO von HUGO BOSS, der anschaulich darstellte, wie es ihm gelungen ist, mit Hilfe einer neuen CLAIM 5 Strategie die Marken HUGO und BOSS neu zu erfinden und zu einer technologiegetriebenen Modeplattform zu entwickeln.

Auf der Yellow-Stage haben Rainer Grill und Rebecca Amlung eindrucksvoll bewiesen, dass TikTok eine wahre HR-Waffe im War for Talents sein kann, wenn man die richtige Strategie verfolgt.

Neben den Speakern konnten wir auch in den Masterclasses ordentlich Wissen tanken und tief in verschiedene Themen aus den Bereichen Digital Business, Social Media Best Practises und Performance Marketing eintauchen. Auf der Expo gab es dann reichlich Gelegenheit, zu networken und neue Tools und Produkte kennenzulernen und auszuprobieren.

Und dann betrat Luisa Neubauer die Conference Stage. Sie hat der Bubble, den großen Konzernen und dem OMR Founder den Spiegel vorgehalten und charmant kritisiert – und zwar einfach alles, was an Greenwashing im Marketingkosmos und der Wirtschaft passiert. Und sie hat vor allem eines getan: uns inspiriert! Marketing hat die Kraft und das Privileg, etwas zu verändern. Marketing kann der Klimakrise entgegenzuwirken und die Welt ein kleines Stück besser machen, aber nur, wenn man sich aktiv dazu entscheidet, sich jeden Tag aufs Neue zu hinterfragen.

Unser Fazit: Ja, es war voll und ja, wir mussten warten. Natürlich waren die Preise für alles viel zu hoch. Ja, die OMR ist nicht so nachhaltig, wie sie vorgibt zu sein. Aber es wird nicht nur gepudert, sondern auch eine Bühne für harte Tatsachen und Awareness geboten - ob gewollt oder ungewollt. Die OMR gibt die Möglichkeit Trends zu entdecken, sich mit Fremden und Bekannten auszutauschen und eigne Visionen zu schaffen. Und damit ist es den Hype für uns wert. Man kann sich natürlich über die vollen Stände und die langen Wartezeiten ärgern - oder man nimmt die Gegebenheiten wie sie sind, lässt sich treiben und feiert auf der wahrscheinlich legendärsten Messe-Aftershow-Party Deutschlands mit Macklemore und KIZ.

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