Statisch war gestern

Warum unbewegte Marken uns kalt lassen und welche Rolle Motion Design im Rebranding spielt
  • von Julia Scheuerer
  • 4 min Lesedauer

Rebrandings drehen sich oft um Farben, Formen, Typo – aber die eigentliche Frage bleibt unbeantwortet: Wie bewegt sich die Marke? In einer Welt voller Scrolls, Swipes und Videos wirkt ein rein statisches Corporate Design schnell wie stehengeblieben. Logos bewegen sich, Interfaces reagieren, Illustrationen leben – und Marken brauchen genau diese Dynamik, um modern aufzutreten. Motion Design ist längst kein Add-on mehr, sondern der Teil, der entscheidet, ob ein Rebranding digital funktioniert oder im Feed untergeht.

Viele Rebrandings starten stark – und scheitern dann an der Bewegung. Corporate Designs werden definiert, aber die Motion-DNA fehlt. Wie erscheint das Logo? Wie animieren sich Formen, Bauchbinden oder Illustrationen?
Gerade digital wirkt eine Marke nur dann konsistent, wenn sie ein klares Bewegungsverhalten hat. Bleibt das offen, passiert Folgendes: Jede Animation wird „später irgendwie“ gemacht. Teams interpretieren frei. Social Clips sehen anders aus als Präsentationen. UX/UI wirkt anders als Video-Content. Kurz: Die Marke zerfällt, bevor sie überhaupt Fahrt aufnimmt.

Motion Design fügt dem Corporate Design die vierte Dimension hinzu: Zeit. Und damit Haltung, Energie und Persönlichkeit. Welche Komponenten gehören dazu?

Logoanimation

Der erste Eindruck einer Marke – und oft der emotionalste. Ruhig? Energetisch? Präzise? Verspielt? Eine Logoanimation definiert die Markenstimme noch bevor ein Wort fällt.

Intro- und Outro-Animationen für Videos

Unternehmen produzieren so viele Videos wie nie zuvor. Einheitliche Intros/Outros sorgen für Wiedererkennbarkeit und Professionalität – egal ob Social Snippet, Imagefilm oder Recruitingvideo.

Grafische Elemente

Icons, Formen und Illustrationen bekommen durch Animation eine neue Ebene: sie erklären, führen, emotionalisieren. Perfekt für Websites, Social Media oder Landingpages.

Bauchbinden und Typografie

Bauchbinden sind nicht nur Informationsträger, sondern dynamische Navigation. Ein Motion Styleguide definiert Timing, Easing, Aufbau und Ausblendung – damit alles zusammenpasst.

Realfilm & Bildsprache

Motion heißt nicht nur Animation. Realfilm ist ebenso ein Teil der Markenbewegung.
Ein Rebranding definiert:

  • Kamerastil: ruhig vs. handheld
  • Licht: warm vs. clean
  • Schnitt: dynamisch vs. reduziert
  • Mixed Media: Wie verschmelzen Film & Animation?

Erst das Zusammenspiel aus Film, Animation und Sound ergibt eine Markenwelt, die „in echt“ funktioniert.

Wie lässt sich Motion Design sinnvoll in einen Rebranding-Prozess integrieren?

1. Motion Design von Anfang an mitdenken

Kein „machen wir später“. Motion gehört an denselben Tisch wie Design & Strategie.
So wird visuelle Sprache direkt auf Animierbarkeit geprüft und umgekehrt.

2. Motion Styleguide entwickeln

Der Motion Styleguide ergänzt das Corporate Design Manual und definiert, wie sich die CI-Elemente in Bewegung verhalten.
So entsteht ein System, das für alle Medien funktioniert.

3. Modulare Bausteine

Ein logisch aufgebautes Motion-System vermeidet Doppelarbeit.
Eine Logo-Animation kann Basis eines Outros sein, bewegte Illustrationen und Typografie-Animationen können in Realfilmen als Layer oder grafische Ergänzungen genutzt werden.

4. Anwendungsfälle klar definieren

Motion wird für alle relevanten Touchpoints mitgedacht:

  • Social Media
  • Videoformate inkl. Bauchbinden und Intro/Outro
  • Employer Branding
  • Image- und Erklärfilme mit definierter Bildsprache
  • Präsentationen
  • Website & Apps
  • Messe- und Eventdesign

5. Film und Animation zusammen denken

Eine Marke wirkt stark, wenn Realfilm und Animation nahtlos ineinander ineinandergreifen — sei es durch Übergänge, gemeinsame Farbabstimmungen oder wiederkehrende grafische Elemente.

6. Make it loud!

Animation + Sound = Gänsehaut.
Gerade bei Logoanimationen ein unterschätzter Boost für Wiedererkennbarkeit.

Ein Rebranding ist erst dann vollständig, wenn definiert wird, wie sich die Marke in Bewegung verhält und anfühlt. Animation und Film machen Marken erlebbar und erzeugen Wiedererkennbarkeit über alle Touchpoints hinweg.
Kurz: Motion bringt das Corporate Design vom Papier auf den Bildschirm – und verpasst ihm echten Charakter.

Wie viel Bewegung steckt in eurem aktuellen Markenauftritt? Wir finden’s gern heraus.

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Und Action.
Wir sind bereit.

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Director Motion Design

Dominik Schwegler
dominik.schwegler@vhug.de

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